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Markus Kraft-Balkau
Pflege ganz nahPflege ganz nah

Pflege in der Psychiatrie

Auch nach etlichen Berufsjahren übt die Pflege in der Psychiatrie auf Markus Kraft-Balkau eine starke Faszination aus: „Jede Krankengeschichte ist anders.“ Gerade diese Unterschiede machen den psychiatrischen Pflegeberuf aus.

 

"Wir orientieren uns nicht allein am medizinischen Krankheitsbild,
sondern am Menschen."

Markus Kraft-Balkau, Krankenpfleger in der Psychiatrie

 

Im Jahr 1989 hat Markus Kraft-Balkau seine Ausbildung bei Vitos begonnen und durch Weiterbildungen verschiedene Zusatzqualifikationen erworben. Dem Unternehmen fühlt sich der 51-Jährige bis heute verbunden: „Es ist ein gutes Gefühl, einen Beitrag zu leisten, dass psychisch kranke Menschen ihr seelisches Gleichgewicht wiederfinden und ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben trotz Krankheit führen können.“

In der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Gießen ist Kraft-Balkau Qualitätsbeauftragter Pflege auf einer Station für Menschen mit Depressionen im höheren Lebensalter. Die psychische Erkrankung wird bei älteren Menschen häufig übersehen: Familienangehörige halten Symptome wie Antriebslosigkeit und Schlafstörungen oftmals für eine normale Alterserscheinung. Die Lebensqualität der Erkrankten lässt sich jedoch durch die Behandlung der Erkrankung z.B. in einem stationären Klinikaufenthalt entscheidend verbessern. „Wir betreuen den Patienten in der akuten Krise sehr engmaschig und vermitteln ein Gefühl der Sicherheit“, betont der Qualitätsbeauftragte Pflege.

Ressourcen fördern, Selbsthilfe stärken

Das Recht auf Selbstbestimmung hat bei Vitos einen hohen Stellenwert. „Die psychiatrischen Pflegemaßnahmen orientieren sich am Patienten oder der Patientin und den persönlichen Therapiezielen“, betont Kraft-Balkau. Dadurch unterscheidet sich die psychiatrische Pflege stark von der Pflege in einem allgemeinmedizinischen Klinikbetrieb, in der das Krankheitsbild den Pflegeablauf vorgibt.

Die Behandlungsziele werden dabei regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf mit dem Patient/-innen angepasst. Kraft- Balkau sagt: „Jeder Schritt wird mit den Patienten und Patientinnen abgestimmt. Die Inhalte der Pflege fließen in den Therapieplan mit ein.“ Leidet ein Patient oder eine Patientin beispielsweise unter einem gestörten Hunger- und Sättigungsgefühl und hat stark an Gewicht zugenommen, wird die Selbstwahrnehmung trainiert: In welchen Momenten neigt er oder sie zum übermäßigen Essen? Welches Bedürfnis wird kompensiert und welche Alternativen gibt es? Dazu werden Achtsamkeitsund Genussgruppen angeboten, die von den Pflegekräften auch geleitet werden. Außerdem sollen Aromatherapien die Selbstheilungskräfte der Patient/-innen aktivieren und Farblichttherapien für Entspannung sorgen.

 

Einfühlungsvermögen und fachliche Komeptenz

Eine psychiatrische Erkrankung geht immer mit einer Beziehungsstörung einher. „Dann ist die Interaktion mit anderen Menschen erschwert und soziale Kontakte brechen ab“, erklärt der Gesundheits- und Krankenpfleger. Wenn es gelingt, mit den Patient/-innen eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, ist eine wichtige Voraussetzung für den Therapieerfolg geschaffen. Das erfordert von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Einfühlungsvermögen und ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz.

 

Theoretische und praktische Lehrinhalte

Um der anspruchsvollen Aufgabe der Pflege gerecht zu werden, bildet Vitos Gießen-Marburg an der unternehmenseigenen Vitos Schule für Gesundheitsberufe Oberhessen seinen Nachwuchs aus. Im April und im Oktober startet hier jedes Jahr ein neuer Kurs. An jedem Kurs nehmen etwa 15 Personen teil.

Für Vitos ist die Fort- und Weiterbildung eine Herzensangelegenheit und wird als kontinuierlicher Prozess verstanden. An der Vitos Akademie, die ein eigenständiges Unternehmen innerhalb des Vitos Konzerns ist, können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehr als 80 verschiedenen Seminaren sowie Fachtagungen ihre beruflichen Kompetenzen erweitern und zusätzliche Qualifikationen erwerben. Auch besteht für Mitarbeiter/-innen von Vitos die Möglichkeit, die duale Ausbildung zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/-in mit einem akademischen Studium Advenced Nursing Practice B.A. zu ergänzen oder berufsbegleitend einen Bachelor of Arts in Psychiatric Nursing zu erlangen. Sie qualifizieren sich damit als akademische Fachkraft im pflegerischen Bereich.

Markus Kraft-Balkau hat in einem Bewerbungsverfahren den Zuschlag für einen Studienplatz bekommen. Vitos vergibt pro Jahr bis zu 20 Stipendien für das Bachelorstudium und finanziert die Studiengebühren und Reisekoste für Präsenztage an der Akademie.

 

 

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