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Menschen bei Vitos Haina (11)
Sabrina Meißner ist Trainerin für WasserrettungSabrina Meißner ist Trainerin für Wasserrettung

Ehrenamtlich im Hundesportverein engagiert

Sabrina Meißner arbeitet seit ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen bei Vitos Haina und war bereits in mehreren Bereichen tätig. Seit 2015 ist sie Datenschutzbeauftragte und im November 2021 kamen die Aufgaben des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und der Suchtberatung hinzu. Nicht nur ihr Arbeitsumfeld ist vielseitig und abwechslungsreich – auch privat sucht die 38-Jährige stets neue Herausforderungen: Sie ist ehrenamtliche Hundetrainerin im Hundesportverein Ederbergland und betreibt dort mit ihren beiden Neufundländern eine ganz besondere Form des Trainings und der Ausbildung für Hund und Mensch: die sogenannte Wasserarbeit, auch Wasserrettung genannt.

Im Wasser fühlen sie sich am wohlsten: Sabrina Meißner trainiert einmal die Woche mit Hündin Bonita und Rüde Dixon im kühlen Nass. Von Ende April bis Oktober ist die Wasserarbeits-Gruppe ihres Vereins jeden Sonntag am Edersee oder auch am Niederweimarer See bei Marburg zu finden. Ginge es nach den Hunden, würden sie auch im tiefsten Winter schwimmen gehen, denn die Rasse der Neufundländer ist an eisige Temperaturen angepasst. Die großen, robusten Hunde mit dichtem, langem Fell waren ursprünglich die Begleiter von Fischern auf Neufundland und der Labrador-Halbinsel. Sie zogen schwere Lasten und wurden auch zur Rettung von Ertrinkenden eingesetzt.

Wollen Herrchen und Frauchen der Rasse gerecht werden, so sollten sie Wert auf ein abwechslungsreiches und vor allem passendes Training legen, betont Sabrina Meißner. Die Wasserarbeit im Verein dient in erster Linie genau diesem Zweck und macht viel Spaß – aber die verschiedenen Prüfungen und Qualifikationen, die in diesem Zusammenhang zu absolvieren sind, bereiten Hund und Besitzer ebenso auf eine mögliche Rettungstätigkeit vor. Nach entsprechender Ausbildung und zusätzlichem Ablegen des Rettungsschwimm-Abzeichens, besteht beispielsweise die Möglichkeit, Mitglied der Wasserrettung beim Deutschen Roten Kreuz zu werden und auf Einsätze fahren. Meist bestehen diese Aufgaben in der Überwachung von Strandabschnitten in den Sommermonaten. 

Wer Schützling von Sabrina Meißner ist, beginnt jedoch nicht mit der Rettung von Menschen. Eignet sich die Hunderasse zur Arbeit im Wasser, wird auch an Land geübt – die Kommandos müssen sitzen. Beim Training wird zwischen drei Richtungen, sogenannten Diplomen, unterschieden. Beim klassischen Diplom steht der Hundeführer an Land und gibt dem Hund von dort aus die Kommandos zu verschiedenen Aufgaben. Beispielsweise muss dieser einen Surfer auf seinem Surfbrett sicher an Land holen oder auch „Ertrinkende“ aus dem Wasser ziehen. Eine weitere Richtung ist das sogenannte Potpourri-Diplom, das für kleinere, leichtere Hunde wie etwa den portugiesischen Wasserhund ideal ist, da es hierbei um Schnelligkeit geht. Im Rahmen des Teamarbeits-Diploms schwimmt der Hund gemeinsam mit seinem Hundeführer; dabei kümmert sich der Mensch um das Retten von Personen und der Hund hat die Aufgabe, alle sicher an Land zu bringen. 

Sabrina Meißner kann sich keine schönere ehrenamtliche Tätigkeit vorstellen und freut sich immer über Interessierte, die zum Schnuppertraining vorbeischauen möchten. Sie wuchs bereits mit großen Hunden auf – ihre Eltern besuchten mit deren Hunden oft Ausstellungen. Bei einer dieser Ausstellungen sah sie zum ersten Mal einen Neufundländer und verliebte sich direkt in die langhaarige Rasse. Mit 26 Jahren erfüllte sie sich dann ihren Traum und kaufte sich ihren ersten Neufundländer. Da sie selbst gern schwimmt und die Rasse für die Wasserarbeit prädestiniert ist, dachte sie darüber nach, es auch mit ihren eigenen Hunden zu versuchen. 2017 fasste sie den Entschluss, den Trainerschein zu machen und die Wasserarbeit in ihrem Verein zu etablieren – mit Erfolg. Es mache unglaublich stolz, den Erfolg des langen Trainings in verschiedenen Prüfungen unter Beweis stellen zu können, sagt die 38-Jährige. Sie ist froh, den Schritt gewagt zu haben und die Wasserarbeit damit bekannter zu machen.